Bildung und Ausbildung

Warum?

Bildung ist gut für die Menschen

Ausbildungs- und Arbeitchancen sind wesentlich von einer guten schulischen Bildung abhängig 

 

Bildung ist gut für das Land

Das Land braucht gebildete und engagierte Bürger, um sich weiterentwickeln zu können

 

Ausbildung macht unabhängig

Die Menschen sind nur dann mit ihren Lebensumständen zufrieden, wenn sie sich und ihre Familie selbst ernähren können. Und dazu brauchen sie auch in Togo eine fundierte berufliche Qualifikation.


Ausbildungszentrum ABCN

Das Thema Ausbildung liegt unserem Verein HILFE FÜR TOGO sehr am Herzen.

 

Seit 1995 unterstützen wir das Ausbildungszentrum ABCN (Atelier Bon Conseil Nouveau) in Kpalimé.

Das Zentrum ist 1980 durch den Schweizer Urs Bischofsberger - zusammen mit zwei weiteren Schweizern und den heutigen Geschäftsführer Leon Djossou als Atelier Bon Conseil (ABC) gegründet worden. Ziel war von Anfang an die qualifizierte Ausbildung von Handwerkern.

 

Urs Bischofsberger (+2022) war in Kpalimé aufgrund seines Könnens und seines Organisationstalentes überaus beliebt und wird bis heute als wichtige Persönlichkeit geschätzt. Auch die Qualität der Handwerker sprach sich schnell herum und so nutzen bis heute viele Privatleute, aber auch Betriebe und Behörden aus der Region die gut ausgestatteten Werkstätten für Reparaturen und Baumaßnahmen.

 

Das Ausbildungszentrum wurde durch Urs Bischofsberger, Rotarier und Privatpersonen aus dem St. Galler Rheintal finanziert und materiell unterstützt. Ab 1989 wurde die Unterstützung durch den schweizerischen "Verein zur Förderung des afrikanischen Handwerks" koordiniert, dessen damaliger Vorsitzender Roman Ebneter auch heute noch bei "Hilfe für Togo e.V." sehr aktiv ist und durch seine Erfahrung eine wichtige Bereicherung unserer Arbeit darstellt.

 

Nach dem Rückzug der schweizerischen Förderer Mitte der 1990er Jahre kam "Hilfe für Togo e.V." ins Spiel. Der gerade neu gegründete Verein erkannte die Potentiale des ABC und es gelang, durch eine Umstrukturierung mit anfangs wenigen Mitteln das Zentrum . nun als "ABCN" fortzuführen.

 

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Hilfe für Togo dankt den Pionieren unter der Federführung von Urs Bischofsberger für das große Engagement in Bezug auf die Handwerkerausbildung in Togo. Damals wurde der Grundstein gelegt für die bis heute in Togo einmalige Ausbildungsqualität. Einige der ehemaligen Azubis arbeiten heute - nachdem sie Erfahrungen in anderen Betrieben gesammelt haben - als Ausbilder im ABCN.

Leider ist Urs Bischofsberger Anfang April 2022 für uns sehr überraschend verstorben. Wir danken ihm von ganzem Herzen für sein beispielloses Engagement und werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

 

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Im ABCN werden heute verschiedene Berufsausbildungen im dualen System angeboten. Dazu zählen Schreiner, Automechaniker, Schweißer, Dreher und Elektriker. Im Ausbildungsrestaurant Macumba werden Köche ausgebildet. Im November 2016 wurde der 800. Gesellenbrief an Absolventen des ABCN überreicht; ein in ganz Westafrika anerkanntes Abschlusszertifikat. 

Derzeit laufen die Vorbereitungen für ein weiteres Ausbildungszentrum in Kara, um auch den Menschen aus dem Norden von Togo eine erstklassige Ausbildung zu ermöglichen.

 

Bei jeder Reise nach Togo ist das ABCN der Dreh- und Angelpunkt für die einzelnen Unternehmungen der Delegation. Auch werden jedes Mal alle Ausbilderinnen, Ausbilder und Azubis nach ihren Erfahrungen und Verbesserungsvorschlägen gefragt, damit die Qualität der Ausbildung weiterhin beispielhaft für ganz Togo bleibt. Solch ein Tag im ABCN ist z.B. hier (im Frühjahr 2024) sehr gut dargestellt.

 

 

Schulen

Trotz Schulpflicht gibt es immer noch viele Kinder, die aus finanziellen Gründen nicht oder nur kurze Zeit die Schule besuchen können. Viele Schulgebäude sind zudem marode oder bestehen aus einfachen Strohhütten, Bretterverschlägen oder Lehmhütten.

 

Insbesondere auf dem Land herrscht permanenter Lehrermangel. In abgelegenen Dörfern will kein ausgebildeter Lehrer aus der Stadt tätig sein. Oftmals ist das Lehrergehalt auch so niedrig, dass es nicht ausreicht, um den Unterhalt für die eigene Familie zu decken. Nicht selten bleiben die Gehälter an staatlichen Schulen aus.

 

Mit der Hilfe von Spendengeldern aus Deutschland konnte HILFE FÜR TOGO bereits mehrere Neubauten erstellen. Dabei lag der Fokus unserer Hilfe im Primärschulwesen, da eine grundlegende Bildung für alle Kinder oberste Priorität hat. 2014 haben wir mit dem Bau der Realschule in Agbetiko unsere Bildungsprojekte auf weiterführende Schulen ausgeweitet. 

Beim Bau von Schulen achten wir auf einen Mindeststandard, zu dem eine ausreichende Belüftung und eine Zwischendecke gehören, die für ein lernförderliches Klima sorgen. Dazu zählen auch eine separate Latrine, sowie eine große Zisterne in Dörfern mit Wasserknappheit. Auch mit Unterstützung anderer Förderer aus Deutschland gelingt es uns, den Menschen in Togo immer mehr Grund- Mittel- und Oberschulen zu übergeben, in denen viele Tausend Schülerinnen und Schüler unterrichtet werden.

  • Agbetiko Mono (2002) Grundschule
  •  Wetrope (2004) Grundschule
  •  Danyi Elavanyo (2008) Grundschule + Kindergarten
  •  Atigba (2008) Grundschule
  •  Kpogandzi, Kpalimé (2011) Grundschule
  •  Gabadjin Kondji (2013) Grundschule
  •  Agbetiko (2014) Realschule
  •  Bodzé Kpélé (2015) Realschule
  •  Danyi Elavanyio (2016) Realschule
  •  Nyvieme (2017) Realschule
  •  Batonou (2018/19) Realschule
  • weitere Schulen (seit 2017) sind auf unserer stets aktualisierten Liste der Baumaßnahmen zu finden

Diese genannten und auch andere Schulen werden darüber hinaus jährlich vom Verein HILFE FÜR TOGO mit Schulmaterialen, Schulranzen und Schulbänken unterstützt.

 

 

...und nach der Ausbildung

Darüber hinaus unterstützt der Verein HILFE FÜR TOGO Existenzgründungen von Absolventen, die im Mietkaufverfahren Maschinen und Ausrüstungsgegenstände erhalten.

 

Auch andere Einrichtungen in Kpalimé und Umgebung, die junge Menschen aus sozial problematischen Verhältnissen ausbilden, werden finanziell und/oder materiell unterstützt. So fördert der Verein Hilfe für Togo jedes Jahr zahlreiche ausbildende Näherinnen.

In Danyi Novissi wurde 1999 eine Produktionsstätte für Seife errichtet. Diese wurde an eine Kooperative von 14 einheimischen Frauen übergeben, die seitdem qualitativ hochwertige Seifen produzieren, verkaufen und damit zur Ernährung ihrer Familien beitragen können.

 

 

In Togo gibt es – auch aufgrund der früher unzureichenden Polioimpfungen – viele Menschen mit Behinderungen. Diesen Menschen zu helfen ist den Mitgliedern unseres Vereins ein großes Anliegen. In Elavanyo hat sich eine Gruppe von 70 jungen Menschen mit Behinderungen zu einer Handwerker-Kooperative zusammengefunden und ist mit der Bitte um Unterstützung an den Verein herangetreten. Die Gemeinde hatte ihnen ein stark renovierungsbedürftiges Gebäude zur Verfügung gestellt, das der Verein 2003 behindertengerecht ausgebaut hat. Dieses steht nun der Kooperative als Behinderten-Werkstatt zur Verfügung. Während in den ersten Jahren noch ein Sozialarbeiter die Leitung inne hatte, wird das Projekt mittlerweile in eigener Verantwortung der Kooperative geführt. 


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